Hochrhein: Zwei Frauen, die ihr Handwerk lieben: Deshalb machen Anna Stowasser (20) und Elisa Rhode (18) eine Ausbildung zur Tischlerin | SÜDKURIER Online

2021-11-22 12:51:37 By : Ms. Sunny Ren

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Anna Stowasser ist 20 Jahre alt und lebt in St. Blasien. Nach dem Abitur interessierte sie sich eigentlich für Architektur. „Das allein erschien mir zu theoretisch“, erklärt sie. Den Einstieg in den Schreinerberuf fand sie schließlich durch ein Praktikum in ihrem jetzigen Ausbildungsbetrieb.

„Was nach der Ausbildung kommt, steht noch nicht fest“, ergänzt der 20-Jährige. Vielleicht studiert sie nach ihrer Ausbildung noch. Sie will sich die Möglichkeit offen halten. Im Moment macht ihr die Arbeit als Schreinerin definitiv Spaß: "Die Arbeit mit Holz ist einfach angenehm und es macht Spaß zu sehen, was dabei herauskommt."

Gerade Präzision in der Fertigung ist eine Herausforderung, die sie gerne annimmt. In ihrer Freizeit spielt sie gerne Fußball.

Anna Stowasser und ihre Ausbildungskollegin sind dem Fußball nahe – auch Elisa Rhodes' Hobby ist Fußball. Der 18-Jährige lebt in Riedern am Wald (Ühlingen-Birkendorf) und spielt dort auch Saxophon im Musikverein. Sie erzählt, wie sie die Schreinerlehre bekommen hat: „Mir war schon früh klar, dass ich nicht in einem Büro arbeiten wollte. Ich bin eher ein Macher. "

Während ihrer Arbeit gefällt ihr vor allem die Vielfalt in ihrem Ausbildungsbetrieb. „Egal ob Küchen, Decken oder Catering-Ausstattung – vom Material zum Produkt geht immer ein anderer Weg und das macht Spaß.“

Trainer Tobias Strittmatter ist mit seinen beiden Azubis zufrieden. Während er und vier weitere Kollegen den Produktionsalltag meist vom Büro aus beobachten, arbeiten Anna Stowasser und Elisa Rhode mit vier weiteren Azubis und 15 Lehrstellen in der Werkstatt.

Die Schreinerlehrlinge von Baur sind beide im zweiten Lehrjahr. „Wir haben jetzt Blockunterricht, verbringen aber mehr Zeit hier im Unternehmen“, erklärt Stowasser. Letztes Jahr waren sie noch an der einjährigen Holzschule in Bad Säckingen. „Gleichzeitig haben wir hier bei Baur ein Praktikum gemacht – das konnten wir also als erstes Lehrjahr zählen“, sagt Rhode. Die überbetriebliche Berufsausbildung (ÜBA) findet in Waldshut-Tiengen statt.

Die beiden Hobbyfußballer begannen im selben Jahr gemeinsam ihre Ausbildung zum Tischler. „Jetzt im zweiten Lehrjahr sind wir meist bei einem Gesellen und helfen ihm bei seiner Arbeit“, erklären die beiden. Manchmal gibt es auch das ein oder andere mehrtägige Projekt. „Wir dürfen jetzt selbst Platten sägen“, erinnert sich Anna Stowasser spontan.

Dass die Digitalisierung auch im holzverarbeitenden Handwerk Einzug gehalten hat, merken die beiden bereits: „Während der Holzschule haben wir vor allem gelernt, wie man mit welchen Maschinen und Werkzeugen etwas von Hand herstellt. Bei Baur schicken Kollegen aus dem Büro die Pläne und Programme direkt an die Rechner in der Produktion. Den Rest erledigen dann die Maschinen“, erklärt der 20-Jährige. Sie fügt hinzu: "Wir müssen alle mit unseren Köpfen da sein." Der Ansatz habe Vorteile, sagt Rhode. "Weniger Verschwendung, Fehler und Zeitverschwendung."

Die Digitalisierung ermöglicht präziseres Arbeiten. „Bei Möbeln sind Kurven besonders schwer von Hand zu machen“, sagt Stowasser. Trotzdem: Die Bedienung von Maschinen wie einer CNC-Maschine gehört nicht zur Ausbildung. Für diese Werkzeugmaschinen, die durch den Einsatz von Steuerungstechnik in der Lage sind, Werkstücke auch bei komplexen Formen mit hoher Präzision automatisch zu fertigen, ist ein Extrakurs notwendig.

Anna Stowasser und Elisa Rhode fühlen sich jedenfalls mit ihrer klassischen Ausbildung an der Holzfachschule und der stärker digitalisierten Welt in der Produktion bestens gerüstet für ihr Berufsleben. Und gleichzeitig tragen sie zu etwas bei: Mit ihnen steigt der Frauenanteil in der holzverarbeitenden Industrie. Laut DDS, dem branchenrelevanten Fachmedium für Tischler und Schreiner, waren es 2018 deutschlandweit bereits 13 Prozent. Noch nicht die Welt, aber die beiden Auszubildenden haben auch das Gefühl, dass sich etwas tut. "Von den 24 Schülern der Schule waren wir mindestens vier Frauen."

Es ist ein Zufall, dass zwei weibliche Lehrlinge in Bernau angefangen haben. „Wir wählen unsere Auszubildenden nicht nach Geschlecht aus. Wir achten viel stärker darauf, wer in unser Team passt“, erklärt Heinrich Birk, Geschäftsführer der Baur Wohnfaszination. Jedes Jahr stellt das Unternehmen zwei neue Schreinerlehrlinge ein. „Was für unsere Azubis besonders ist, wird wahrscheinlich etwas ganz Besonderes.“

Nur eine Stärke des Unternehmens besteht darin, dem Holz durch spezielle Oberflächenbehandlungen eine gewisse Optik zu verleihen. Gemeinsam mit den Kunden stellt das Team regelmäßig ein Thema wie Berge in den Vordergrund der Anlage und passt dann alles genau darauf an. Auch die Beleuchtung von Möbeln gehört laut Birk zur Vollständigkeit eines Raumes. Er zieht das Fazit: "Unser Ziel ist es, Visionen zu verwirklichen."

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